Galluskapelle

Im Giebel der Scheune Hauptstrasse 46 sind etliche Spolien, welche der Galluskapelle zugeschrieben werden können, 1913 vermauert worden.

Um 1908 wurde die Kapelle abgebrochen, es ist noch ein Foto von vor dem Abriss vorhanden, in dem zu erkennen ist, wo die Spolien verbaut gewesen sind. Am besten konnte der Eingangsbogen erkannt und rekonstruiert werden.

Hieraus lässt sich deutlich ablesen wie das von der Familie  Harsch nachträglich eingebaute Wappen mit der Jahreszahl 1626, dem Todesdatum von Conrad Harsch eingebaut worden war. 

Eingangsbogen Galluskapelle

Ob Conrad oder sein Nachfolger das Wappen anbringen ließ, ist nicht zu entnehmen.

Beim Abbau des ursprünglichen Bogens, mit vermutlicher Jahreszahl 1576, und dem  Einbau des Harsch-Wappens ist wohl ein Irrtum passiert, und die Seitenteile mit der 1 und 6 sind vertauscht worden, so dass diese unten am Auflager des Bogens landeten.

Es war nämlich vorgesehen, die beiden Zahlen wieder zu verwenden, das einzusetzende Harsch-Wappen sollte zunächst mit einer 6 links und einer 2 rechts durch die beiden Zahlen 1 und 6 zu 1626 ergänzt werden.

Der Irrtum fiel erst auf, als der Bogen schon wieder eingebaut war, drum wurden dann die fehlende 1 links und die 6 rechts eingezwängt nachträglich eingemeißelt.

Das Dach des Kapellenturmes war bis 1807 im barocken Stiel ausgeführt, musste aber wegen mangelhafter   Qualität erneuert werden. Und so kam es zu dem spitzen Dach.